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Erstellt am 09.01.2020

Kindersicherung am Computer, Laptop und Smartphone

Die Nutzung von Smartphone, Tablet und PC ist für viele kleine Kinder selbstverständlich. Obwohl es viele tolle pädagogisch wertvolle Spiele gibt, sind die Eltern dennoch gefordert, die Bildschirmzeiten zu beschränken und die Kinder vor den Gefahren des Internets zu schützen.

Kinder benutzen in der heutigen Zeit ganz selbstverständlich Smartphones, Tablets und Computer zum Spielen, zur Kommunikation mit Freunden und zur Informationsbeschaffung im Internet. Viele Inhalte sind jedoch nicht kindgerecht und es besteht die Gefahr, vor dem Bildschirm jedes Zeitgefühl zu verlieren. Zudem fehlt Kindern auch das Bewusstsein für die Datensicherheit beim Surfen. Nur schwer können sich die Kleinen von der digitalen Welt trennen und fernhalten. Daher verursacht die Beschränkung der Medienzeit in vielen Familien erhebliche und zermürbende Konflikte.

Wieviel Mediennutzungs-Zeit ist gesund?

Häufige Mediennutzung hat auch drastische Gesundheitsfolgen. Ein Übermaß oder die falsche Nutzung äußert sich in motorischer Unruhe, Konzentrationsschwäche und Schlafstörungen. Auch das häufigere Auftreten von Kurzsichtigkeit bei Kindern wird darauf zurückgeführt, dass deren Augen schon, als sie noch ganz klein waren, zu oft und zu lange dem Bildschirmlicht ausgesetzt waren. Das Suchtpotential der digitalen Welt ist erheblich. Experten gehen deutschlandweit von 600.000 tatsächlich internetabhängigen und 2,5 Millionen problematischen Nutzern aus. Drogenbeauftragte weisen darauf hin, dass man den richtigen Umgang mit der “digitalen Droge“ schon in jungen Jahren lernen muss und fordern daher mehr „digitale Fürsorge“. Strikt sollten sich Eltern an die 3-6-9-12 Regel halten: Kein Bildschirm unter 3, keine Konsole unter 6, kein Internet /eigenes Smartphone unter 9 und kein unbeaufsichtigtes Internet unter 12 Jahren. Daneben sollen noch zeitliche Beschränkungen gelten.

Unter 3 Jahren sollen Kinder am besten gar keine Zeit vor Bildschirmen verbringen, sogar Hörmedien sollen die Kleinsten pro Tag nicht länger als eine halbe Stunde konsumieren. Zwischen drei und sechs Jahren beträgt die maximal empfohlene Bildschirmzeit 30 Minuten – am besten zusammen mit einem Erwachsenen – und von sechs bis zehn Jahren sollte diese 1 Stunde nicht überschreiten. Wohlgemerkt gelten diese Empfehlungen für alle Geräte, schließen also die Smartphones ein. Da das blaue Bildschirmlicht und aufregende Spiele das Einschlafen verzögern können, empfehlen die Experten, spätestens eine Stunde vor der Einschlafzeit die Bildschirme abzuschalten.

Kinder bei den ersten Schritten im Internet begleiten

Eine goldene Regel, die für alle Familien richtig ist, gibt es nicht. Vielmehr müssen Zeit und Nutzungsart individuell für jedes Kind entsprechend der Medienkompetenz und des Alters festgelegt werden. Bewährt hat sich jedoch das Festlegen von einigen Rahmenbedingungen vorweg:

  • Medienfreie Zeiten und Tage festlegen.
  • Was passiert, wenn die Zeiten nicht eingehalten werden?
  • Wie kommuniziert man die Bildschirmzeit-Überschreitung, ohne einen Streit auszulösen?

Bei den ersten Erforschungen des Internets sollten die Eltern ihren Kids über die Schultern schauen und ihnen wichtige Informationen dazu geben, was beachtet werden muss. Bei der Erstellung eines Profils in einem Sozialen Medium ist es im Hinblick auf spätere Alleingänge ganz besonders wichtig zu erklären, warum bestimmte Einstellung festgelegt werden sollen.

Kindersicherung auf PC und Handy

Für die optimale Kindersicherung im Internet richten Sie für Ihr Kind ein eigenes Benutzerkonto ein. Legen Sie eine eigene Kindersuchmaschine wie z.B. fragfinn.de oder blinde-kuh.de fest, denn diese geben nur geprüfte Inhalte wieder. Das zusätzliche Ablegen kindergeeigneter Websites als Favoriten schafft zudem einen geschützten Suchraum. Für das kindersichere Surfen sorgen auch kostenlose Filterprogramme für den PC oder Mac, die den Aufruf bestimmter Seiten unterbinden - wie zum Beispiel "Jusprog" oder "Parents Friends". Erweiterte Funktionen haben Programme wie z.B. Jusprog und Kaspersky Safe Kids. Unerlässlich – nicht nur bei der Nutzung der Devices durch Kinder– ist Internet Security, als ein aktueller Virenschutz und einer Firewall, die auf dem neuesten Stand ist.

Kindersicherung am Handy bringt die Kindersicherungs-App "Zoodles Child-Modus" für Android Geräte, die als kindgerechte Benutzeroberfläche Zugriff auf nicht kindgerechte Apps verwehrt und Lernangebote anbietet. Kostenfreie Zeitbeschränkungssoftware-Lösungen wie z.B. „Aus die Maus“ helfen beim Einhalten der Computerzeiten und haben als sinnvolle Zusatzfunktion die Erstellung von Zeitgutscheinen, z.B. als Belohnung für gute Noten. Die IOS Kindersicherungs-Funktion bringt nicht nur zahlreiche Nutzungsbeschränkungen im Dienste der Kindersicherheit, sondern ermöglicht auch die Überwachung und Steuerung der Geräte der Kinder vom elterlichen Smartphone aus.

Wo finden Sie gute Spiele für alle Altersgruppen?

Gleich vorweg, digitale Spiele sind kein sinnloser Zeitvertreib. Wählt man die Richtigen, werden Teamfähigkeit, die Auge-Hand-Koordination und die Konzentrationsfähigkeit trainiert. Eine gute Orientierungshilfe im Angebotsdschungel bietet die Bundesstelle für die Bewertung von digitalen Spielen (BuPP.at). Bei der Beschreibung der als empfehlenswert eingestuften Spiele für Konsole, Computer oder Smartphone wird auch auf den pädagogischen Nutzen hingewiesen. Gefälliger in der Aufbereitung sind da aber Online Ratgeberseiten wie z.B. schau hin! oder der Spieleratgeber NRW.

Aus dem riesigen Spieleangebot für alle Altersstufen das richtige Spiel herausfinden, können nur diejenigen, die das Kind und seine Fähigkeiten kennen. Einige Beispiel für über 6-Jährige: 

Shift Happens

Sowohl im Solo als auch im lokalen Kooperationsmodus wird die Fingerfertigkeit geschult, während zwei Gelee-Kreaturen 40 verschiedene Rätselräume hüpfend und rennend durchqueren.

Fire

Die Abenteuer des jungen, tollpatschigen Neandertalers Ungh, der in der prähistorischen Welt Abenteuer bestehen und kniffelige Rätsel lösen muss. Für PC.

Dream Hills

Ein märchenhaftes Wimmelbild- und Rätselspiel, bei dem Lesefähigkeit vorausgesetzt wird. Für PC.

Fe

Der Babyfuchs Fe kommuniziert singend mit anderen Jungtieren. Das Ziel ist die Rettung der Welt vor den Geräuschlosen, die für manche Kinder aber zu gruselig sein könnten. Für PC, PS4, Xbox, Switch.

Yono and the celestials elephants

Der kleine Babyelefant Yono hat die Aufgabe, für Frieden und Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Bewohnern der Welt zu sorgen. Ein paar geschriebene Anweisungen helfen im Spielverlauf weiter. Für PC und Switch.

Trackmania Turbo

Wer ist der Schnellste beim Autorennen? Mit einem Rennstreckeneditor kann man eigene Strecken bauen und 200 vorgefertigte Strecken in 4 Umgebungen können im Solomodus oder zu zweit im lokalen Multiplayermodus gespielt werden. Der Onlinemultiplayermodus ist mit Vorsicht zu genießen, da nicht nur Kinder mitspielen und es einen Textchat gibt. Für PC, PS4 und Xbox.

Minecraft

Ist das erfolgreichste Spiel aller Zeiten. Dieses Open-World Spiel ist ein pädagogisch wertvolles Konstruktionsspiel, das auch von älteren Kindern und erwachsenen Fans gerne gespielt wird. Für PC, PS4, Xbox und Switch. 

Shovel Knight

Als kleiner Ritter - mit einer Schaufel zum Kämpfen und zum Schatz-Ausgraben - erlebt man Abenteuer in einer pixeligen Retrowelt. Für PC, PS4, Xbox, Switch und Amazon FireTV.

 

Rundum geschützt bei all Ihren online Aktivitäten.

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