Erstellt am 07.01.2019

Bitcoin, Blockchain und Co

Wie funktionieren virtuelle Währungen oder Kryptowährungen? Was hat es mit der Blockchain auf sich und kann man in Österreich überhaupt mit Bitcoin bezahlen? Alle Antworten gibt's hier.

Vor- und Nachteile

Kryptowährungen sind Zahlungsmittel, die nicht in Form von Münzen oder Scheinen, sondern ausschließlich digital vorliegen. Der Zahlungsverkehr wird nicht von einer zentralen Stelle - wie zum Beispiel einer Bank - gesteuert, sondern erfolgt über ein verschlüsseltes Peer-to-Peer-Netzwerk. Zahlungen werden also direkt zwischen Käufer und Verkäufer abgewickelt, die Verschlüsselung basiert auf der Blockchain-Technologie. Der Vorteil von Kryptowährungen liegt darin, dass die Zahlungen durch den hohen Verschlüsselungsgrad anonym durchgeführt werden können. Diese Anonymität hat jedoch auch eine Schattenseite: Da Kontrollinstanzen und Stabilisierungsmaßnahmen fehlen, tragen Besitzer das gesamte Risiko, sollte der Kurs der Kryptowährung einmal einbrechen. Vor allem in Ländern, in denen die offizielle Währung einer dramatischen Inflation unterworfen ist, können Kryptowährungen attraktiv sein.

Bitcoin

Die bekanntesten virtuellen Währungen sind „Bitcoin“ und „Ether“, es gibt aber auch zahlreiche weitere virtuelle Zahlungsmittel, wie z.B. „Litecoin“, „Forex“ oder „Dash“. Laut einer aktuellen Studie von Statista nimmt die Zahl der Umlauf befindlichen Bitcoins laufend zu. Ende 2018 waren insgesamt 17,4 Millionen Bitcoins im Umlauf. Der Kurs stieg lange kontinuierlich an und erreichte 2018 einen Spitzenwert von 16.000 Euro für einen Bitcoin, bevor er eine regelrechte Talfahrt hinlegte. Den aktuellen Bitcoin-Kurs kann man auf Portalen wie finanzen.at abfragen. 

Schöpfung von virtuellem Geld

Virtuelle Währungen entstehen durch sogenanntes „Mining“ oder „Schürfen“ – diese Begriffe wurden aus dem Goldgräber-Jargon entlehnt. Dabei geht es darum, auf Computern in der ganzen Welt hochkomplexe Algorithmen, die verwendet werden, um Transaktionen zu verschlüsseln, abzuwickeln und zu lösen. Das Kernstück des Systems ist die Blockchain“-Technologie. Diese umfasst eine ständig wachsende Kette an Datensätzen, in der kontinuierlich alle Transaktionen mit Kryptogeld erfasst werden. Kann eine der mathematischen Aufgaben geknackt werden, wird ein neuer Datensatz zur Blockchain hinzugefügt. Gleichzeitig erhält jener Computerinhaber, der mithilfe spezieller Hardware seine Rechenleistung für das Lösen der Aufgabe zur Verfügung gestellt hat, eine bestimmte Anzahl an virtuellem Geld als Belohnung in seine virtuelle Brieftasche. Mit diesem Betrag können dann Onlinekäufe getätigt werden, die Kryptowährung kann auf speziellen Online-Börsen wie BitPanda auch in Euros umgetauscht werden. In Österreich erzeugt das Mining von Bitcoins steuerpflichtige Einkünfte.

So erwirbt man Bitcoins & Co

Der einfachste Weg, an Kryptowährungen zu kommen, sind spezielle Online-Börsen, in denen man Euros und andere Landeswährungen gegen virtuelles Geld tauschen kann. Bitcoin & Co werden dann von Anbietern wie BitPanda in einer virtuellen Brieftasche, dem „Wallet“, gespeichert und können später für den Kauf von Produkten oder Dienstleistungen verwendet werden. „Wallets“ können entweder online verwaltet werden, oder man nutzt die Möglichkeit von Hardware-Wallets. Letztere sind USB-Geräte, auf denen die Blockchain gespeichert ist. Sie gelten als besonders sicher, da sie offline verwendet werden. Auch Paper-Wallets sind ein guter Schutz gegen Hacker, da sämtliche Schlüssel, die „Keys“, auf Papier ausgedruckt und nicht virtuell gespeichert werden. Seit 2017 kann man hierzulande in Trafiken und Filialen der Österreichischen Post Bitcoinbons erwerben, die auf dem dazugehörigen Portal eingelöst werden können. 

Was damit kaufen?

Kryptowährungen sind längst mehr als dubiose Zahlungsmittel für illegale Transaktionen, die im Dark Web stattfinden. Sie werden heute schon in diversen Online-Shops und bei einigen Dienstleistern akzeptiert, von einer flächendeckenden Akzeptanz der virtuellen Währung kann man allerdings noch nicht sprechen. Auch in Österreich akzeptieren bereits erste Shops und Restaurants Kryptowährungen. Eine umfassende und weltweite Übersicht über alle Verkäufer und Anbieter, die Kryptogeld akzeptieren, liefert die interaktive Landkarte auf coinmap.org.


Das könnte Sie auch interessieren:

Erstellt am 23.02.2024

EU KI Verordnung erklärt

Die EU KI Verordnung regelt das Inverkehrbringen, die Entwicklung und den Einsatz von KI-Systemen in der Europäischen Union. Wir haben das Wichtigste zusammengefasst und informieren über die Risikostufen, Chancen, Bedenken und den aktuellen Stand.

Erstellt am 29.01.2024

Anwendung von KI im Betrieb

Künstliche Intelligenz begleitet uns schon lange und wird in zahlreichen Betrieben verwendet. Erfahren Sie, wo KI genau zum Einsatz kommt, wie man sie sinnvoll implementiert und wo sich der Trend hin entwickelt.

Erstellt am 15.01.2024

Digitaler Zwilling

Digitale Zwillinge werden bereits in vielen Unternehmen erfolgreich genutzt. Was Digital Twins genau sind, wie sie funktionieren und welche Vorteile sie bieten haben wir für Sie zusammengefasst.