Erstellt am 01.06.2017

Teilen statt kaufen: Was die Sharing Economy zu bieten hat

Mitfahrdienste, Kleidertauschbörsen, Couchsurfing, Food-Sharing: Immer mehr Menschen setzen auf die sogenannte „Ökonomie des Teilens“, auch bekannt als „Sharing Economy“. Internet, spezielle Plattformen und soziale Medien machen es möglich.

Alles, was man teilen kann

Immer mehr Menschen teilen, tauschen oder leihen heute Produkte und Dienstleistungen, anstatt sie zu kaufen. Ihr gemeinsames Ziel ist es, vorhandene Ressourcen effektiv zu nutzen, egal ob Räumlichkeiten, Gegenstände oder Dateien. Zur „Sharing Economy“ zählen etwa Fahrgemeinschaften („Carsharing“), Übernachtungsportale, verschiedenste Tausch- und Schenkbörsen oder Wissensbörsen wie Open Commons Linz. Die Beweggründe zur Beteiligung sind unterschiedlich: Manche motiviert der Protest gegen die Wegwerfgesellschaft, andere freuen sich über einen kleinen Zuverdienst durch das Vermieten des Gästezimmers.

Internet verbindet

Neu ist die Idee mit dem geteilten Konsum nicht. Unter Freunden oder in der Familie teilt man schon immer. Auch Bibliotheken oder Waschsalons funktionieren nach diesem Prinzip. Neu ist die Reichweite: Noch nie war es so einfach, mit anderen in Kontakt zu treten. Elektronische Plattformen und soziale Netzwerke sorgen für einen großen Interessentenkreis und eine optimale Nutzung und Auslastung. Ganz wichtig für das digitale Teilen ist das Thema Vertrauen: Kaum eine Sharing-Economy-Plattform kommt ohne Bewertungen, Kommentare oder Referenzen aus.

Immer günstiger

Findige Unternehmen haben aus diesem Trend lukrative Geschäftsmodelle entwickelt. Über Apps werden Dienstleistungen von privaten Anbietern und Kunden vermittelt. Mit der App „Uber“ beispielsweise findet man Fahrer, die einen von A nach B bringen. Bezahlt wird ein vorher vereinbartes „Trinkgeld“, das niedriger ist als ein regulärer Taxitarif. Ebenso verhält es sich bei „Airbnb“: Privatpersonen vermieten Zimmer, Wohnungen oder ganze Häuser zu relativ günstigen Preisen.

Share nicht fair?

Mit dem ursprünglichen „Teilen“ haben solche kommerziell orientierten Angebote aber wenig zu tun. Kritiker sehen unfaire Wettbewerbsvorteile durch die Umgehung von steuer- und sozialversicherungsrechtlichen Vorschriften. Beispielsweise ringt die Stadt Wien derzeit mit Airbnb um die Abführung der Ortstaxe. Von den 15.000 österreichischen Airbnb-Unterkünften wird etwa die Hälfte in Wien angeboten. Die Ortstaxe liegt in Wien bei 2,5 bis 2,8 Prozent vom Nettonächtigungspreis, es geht also um einen sechsstelligen Betrag pro Jahr. Airbnb selbst hebt bei der klassischen Zimmervermietung eine Provision von 9 bis 15 Prozent ein und beruft sich bei der Verweigerung der Ortstaxe auf den Datenschutz. Dagegen pochen Hotels und Pensionen, die das gesetzliche Meldewesen erfüllen und für jeden Gast zahlen, auf Fairness. Die Diskussion über den rechtlichen Rahmen für die Sharing Economy wird wohl noch länger andauern.

 


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